top of page

Reizdarm, Bauchkrämpfe und natürliche Heilung

  • Autorenbild: Günther Pantner
    Günther Pantner
  • 22. Aug.
  • 9 Min. Lesezeit
Reizdarm-Syndrom Patientenberatung
Reizdarm-Syndrom Patientenberatung

Reizdarm natürliche Behandlung, IBS Heilpraktiker, Darmsanierung, Bauchkrämpfe


Millionen Menschen kennen dieses Gefühl: Der Bauch krampft, der Darm rebelliert, und das Leben dreht sich plötzlich nur noch um die nächste Toilette. Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist mehr als nur ein Verdauungsproblem – es ist eine Erkrankung, die das gesamte Wohlbefinden beeinträchtigt.


Was sind Reizdarm & Bauchkrämpfe? – Grundlagen verstehen


Das Reizdarmsyndrom ist eine funktionelle Störung des Magen-Darm-Trakts, die etwa 10-15% der Bevölkerung betrifft. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. Im Kern handelt es sich um eine gestörte Kommunikation zwischen dem Darm und dem Nervensystem.


Was genau passiert bei Reizdarm? 


Der Darm reagiert übersensibel auf normale Reize wie Gasansammlungen oder Nahrungsbrei. Diese Überreaktion führt zu unkontrollierten Muskelkontraktionen der Darmmuskulatur – den gefürchteten Bauchkrämpfen. Die Beschwerden können von milden Bauchschmerzen bis zu heftigen Krämpfen reichen, die das tägliche Leben erheblich einschränken.

Hauptbeschwerden

Weitere Anzeichen

Warnzeichen

Bauchkrämpfe und -schmerzen

Blähbauch und Völlegefühl

Blut im Stuhl

Durchfall oder Verstopfung

Laute Darmgeräusche

Starker Gewichtsverlust

Wechsel zwischen beiden

Schleimbeimengungen

Nächtliche Beschwerden

Gefühl unvollständiger Entleerung

Chronische Müdigkeit

Fieber

Die vier Haupttypen des Reizdarmsyndroms unterscheiden sich durch das vorherrschende Stuhlmuster:


  • RDS-D: Durchfall-dominant

  • RDS-C: Verstopfung-dominant

  • RDS-M: Mischtyp mit ständigem Wechsel

  • RDS-U: Unklassifiziert


Was bedeutet das für Sie? 


Reizdarm ist keine "Einbildung" oder ein harmloses Befindlichkeitsproblem. Es ist eine anerkannte medizinische Diagnose mit real messbaren Auswirkungen auf die Lebensqualität.


Gleichzeitig ist es wichtig zu wissen: Das Reizdarmsyndrom erhöht nicht das Risiko für Darmkrebs oder andere schwere Darmerkrankungen.


Symptome erkennen – Wie macht sich Reizdarm & Bauchkrämpfe bemerkbar?


So erkennen Sie die Anzeichen: Die Diagnose Reizdarm wird gestellt, wenn Bauchschmerzen mindestens einen Tag pro Woche über drei Monate auftreten.


Diese Schmerzen müssen mit mindestens zwei der folgenden Kriterien verbunden sein:


  • Die Schmerzen bessern oder verschlechtern sich nach dem Stuhlgang

  • Sie treten zusammen mit veränderten Stuhlgewohnheiten auf

  • Die Stuhlkonsistenz verändert sich parallel zu den Schmerzen

Körperliche Symptome

Begleiterscheinungen

Psychische Auswirkungen

Krämpfe im Magen-Darm-Bereich

Kopfschmerzen

Angst vor Symptomen

Blähungen nach dem Essen

Rückenschmerzen

Vermeidungsverhalten

Unregelmäßiger Stuhlgang

Schlafstörungen

Soziale Isolation

Typische Verlaufsmuster: Viele Menschen mit Reizdarm bemerken, dass ihre Beschwerden in Schüben auftreten. Stress, bestimmte Nahrungsmittel oder hormonelle Schwankungen können Auslöser sein. Bei Frauen verstärken sich die Symptome oft während der Menstruation.


Die Abgrenzung zu anderen Erkrankungen ist wichtig. Anders als bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (wie Morbus Crohn) zeigen sich bei einer Darmspiegelung keine sichtbaren Entzündungen oder strukturellen Schäden.


Praktischer Nutzen: Ein Symptomtagebuch hilft dabei, individuelle Trigger zu identifizieren. Notieren Sie Mahlzeiten, Stresslevel, Schlafqualität und Beschwerden. Diese Aufzeichnungen sind für Ihren Arzt oder Heilpraktiker äußerst wertvoll.


Wie entstehen Reizdarm & Bauchkrämpfe? – Ursachen verstehen


Das passiert im Körper: Die Entstehung des Reizdarmsyndroms ist komplex und betrifft mehrere Körpersysteme gleichzeitig. Im Zentrum steht die gestörte Darm-Hirn-Achse – eine bidirektionale Verbindung zwischen dem enterischen Nervensystem (dem "zweiten Gehirn" im Darm) und dem zentralen Nervensystem.


Schritt-für-Schritt-Erklärung der Beschwerden:


  1. Stress aktiviert die Stressachse: Chronischer Stress führt zur vermehrten Ausschüttung des Hormons Cortisol

  2. Die Darmbarriere wird durchlässig: Cortisol schwächt die Verbindungen zwischen den Darmzellen (sogenannte "Tight Junctions")

  3. Das Immunsystem wird alarmiert: Bakterielle Toxine und unverdaute Nahrungsbestandteile gelangen ins Blut

  4. Entzündungsreaktionen entstehen: Das Immunsystem reagiert mit einer niedrigschwelligen, chronischen Entzündung

  5. Nervenenden werden gereizt: Die Entzündung macht die Darmnerven übersensibel

  6. Krämpfe und Schmerzen entstehen: Normal harmlose Reize werden als schmerzhaft wahrgenommen

Auslöser

Verstärkende Faktoren

Schutzfaktoren

Stress und Traumata

Antibiotika-Therapien

Diverse Darmflora

Magen-Darm-Infekte

Ungesunde Ernährung

Regelmäßiger Schlaf

Genetische Veranlagung

Bewegungsmangel

Stressmanagement

Hormonelle Schwankungen

Rauchen und Alkohol

Soziale Unterstützung

Ein wichtiger Mechanismus ist die Dysregulation des Serotonin-Haushalts. 95% des körpereigenen Serotonins werden im Darm produziert. Dieses "Glückshormon" steuert nicht nur die Stimmung, sondern auch die Darmbewegungen. Ein Ungleichgewicht führt zu den typischen Motilitätsstörungen – zu schnell (Durchfall) oder zu langsam (Verstopfung).


Die Darmflora spielt eine zentrale Rolle. Bei vielen Reizdarm-Patienten findet sich eine Dysbiose – ein Ungleichgewicht der Darmbakterien. Besonders problematisch ist oft ein Mangel an Butyrat-produzierenden Bakterien. Diese produzieren kurzkettige Fettsäuren, die die Darmschleimhaut nähren und Entzündungen hemmen.


Warum ist das bei mir so? 


Jeder Reizdarm-Patient hat seine individuelle Kombination aus genetischer Veranlagung, Umweltfaktoren und biografischen Belastungen. Die gute Nachricht:

Viele dieser Faktoren sind beeinflussbar.


Wie wird Reizdarm & Bauchkrämpfe festgestellt? – Diagnostik verstehen


So läuft die Untersuchung ab: Die Diagnose Reizdarm ist eine sogenannte Ausschlussdiagnose. Das bedeutet, andere organische Ursachen müssen zunächst ausgeschlossen werden, bevor die Diagnose gestellt werden kann.

Untersuchung

Was passiert

Was wird erkannt

Ausführliches Gespräch

Symptome und Krankengeschichte

Muster und Trigger

Körperliche Untersuchung

Abtasten des Bauches

Druckschmerz und Verhärtungen

Blutuntersuchung

Entzündungswerte, Blutzucker

Andere Erkrankungen

Stuhluntersuchung

Calprotectin-Test

Chronische Darmentzündung

H2-Atemtests

Trinken von Testlösungen

Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Bei Verdacht auf Reizdarm führt der Arzt zunächst eine gründliche Anamnese durch. Wichtige Fragen betreffen den zeitlichen Verlauf der Beschwerden, Trigger-Faktoren und Begleitsymptome. Die körperliche Untersuchung konzentriert sich auf den Magen-Darm-Bereich.

Wann zum Arzt

Was ist normal

Was ist Warnsignal

Anhaltende Bauchschmerzen

Gelegentliche Blähungen

Blut im Stuhl

Veränderte Stuhlgewohnheiten

Stressbedingte Beschwerden

Starker Gewichtsverlust

Beeinträchtigung der Lebensqualität

Vorübergehende Krämpfe

Nächtliches Erwachen

Spezialtests für die Ursachensuche: Ein erfahrener Heilpraktiker oder funktioneller Mediziner kann zusätzliche Tests anbieten:


  • SIBO-Atemtest: Über 60% der Reizdarm-Patienten haben eine Dünndarm-Fehlbesiedlung

  • Stuhlanalyse: Umfassende Untersuchung der Darmflora und Entzündungsmarker

  • Zonulin-Test: Nachweis einer erhöhten Darmpermeabilität ("Leaky Gut")


Eine Darmspiegelung ist nicht bei jedem Patienten nötig. Sie wird empfohlen bei Symptombeginn nach dem 50. Lebensjahr, Blut im Stuhl oder starkem, ungewolltem Gewichtsverlust.


Was bedeuten die Ergebnisse? 


Ein unauffälliger Befund bei der Darmspiegelung schließt schwerwiegende Erkrankungen aus und bestätigt die Verdachtsdiagnose Reizdarm. Jetzt kann die gezielte Behandlung beginnen.


Welche Behandlungen gibt es? – Therapie-Möglichkeiten


Diese Möglichkeiten haben Sie: Moderne Reizdarm-Behandlung folgt einem mehrstufigen Ansatz, der sowohl Symptomlinderung als auch Ursachenbehandlung umfasst. Die besten Erfolge zeigt eine Kombination aus verschiedenen Methoden.

Behandlungsart

Wie wirkt es

Für wen geeignet

Krampflösende Medikamente

Entspannung der Darmmuskulatur

Akute Bauchkrämpfe

Low-FODMAP-Diät

Reduktion fermentierender Kohlenhydrate

Blähungen und Krämpfe

Probiotika

Aufbau einer gesunden Darmflora

Dysbiose

Stressmanagement

Beruhigung der Darm-Hirn-Achse

Stressbedingte Symptome

Darmsanierung

Heilung der Darmbarriere

"Leaky Gut" Syndrom

Schulmedizinische Optionen: Spasmolytika wie Butylscopolamin oder Pfefferminzöl in magensaftresistenten Kapseln lindern akute Krämpfe bei 50-70% der Menschen. Bei schwerem Verlauf können niedrig dosierte Antidepressiva (Amitriptylin) die Schmerzwahrnehmung senken und die Darmfunktion regulieren.


Naturheilkundliche Ansätze: Ein erfahrener Heilpraktiker entwickelt individuelle

Behandlungspläne. Der Fokus liegt auf:


  • Ernährungsoptimierung: Identifikation und Meidung von Trigger-Lebensmitteln

  • Darmaufbau: Heilung der Schleimhaut mit L-Glutamin, Zink und anderen Mikronährstoffen

  • Mikrobiom-Modulation: Gezielte Probiotika und präbiotische Fasern

  • Stressreduktion: Entspannungstechniken und Vagusnerv-Training


Die 4-R-Methode hat sich in der Praxis bewährt:


  1. Remove: Trigger-Faktoren entfernen (problematische Lebensmittel, Stress, Fehlbesiedlungen)

  2. Replace: Verdauungshilfen ergänzen (Enzyme, Magensäure)

  3. Reinoculate: Gute Darmbakterien wieder ansiedeln

  4. Repair: Darmschleimhaut heilen und regenerieren


Was können Sie selbst tun? 


Führen Sie ein Symptom- und Ernährungstagebuch. Beginnen Sie mit sanften Entspannungsübungen wie Bauchatmung. Reduzieren Sie schrittweise bekannte Trigger wie Stress, Koffein oder sehr fettiges Essen.


Langfristig gesund bleiben – Alltag mit Reizdarm & Bauchkrämpfe


So können Sie Einfluss nehmen: Reizdarm ist gut behandelbar, wenn Sie bereit sind, aktiv an Ihrer Gesundheit zu arbeiten. Das Ziel ist nicht perfekte Symptomfreiheit, sondern ein Leben mit hoher Lebensqualität trotz gelegentlicher Beschwerden.

Hilfreich

Neutral

Problematisch

Regelmäßige Mahlzeiten

Gelegentlicher Kaffee

Große, fettige Mahlzeiten

Stressreduktion

Moderate Ballaststoffe

Künstliche Süßstoffe

Ausreichend Schlaf

Normale Portionsgrößen

Übermäßiger Alkohol

Leichte Bewegung

Gekochtes Gemüse

Stark gewürzte Speisen

Entspannungsübungen

Fettarme Milchprodukte

Kohlensäurehaltige Getränke

Ernährung ohne Dogmatismus: Die ideale Reizdarm-Ernährung ist individuell. Viele Menschen profitieren von einer vorübergehenden Low-FODMAP-Diät, bei der fermentierbare Kohlenhydrate reduziert werden. Dazu gehören Zwiebeln, Knoblauch, Hülsenfrüchte und bestimmte Obstsorten.


Wichtig ist jedoch: Eine Dauermeidung aller FODMAPs ist nicht sinnvoll. Nach einer 4-6-wöchigen Eliminationsphase sollten Lebensmittel schrittweise wieder eingeführt werden, um die individuelle Toleranz zu testen.


Darmsanierung als Schlüssel: Eine systematische Darmkur kann nachhaltige Verbesserungen bringen. Der Prozess dauert typischerweise 3-6 Monate und umfasst:


  • Phase 1 (4-8 Wochen): Entgiftung und Elimination von Trigger-Faktoren

  • Phase 2 (2-4 Wochen): Antimikrobielle Behandlung bei Fehlbesiedlungen

  • Phase 3 (8-12 Wochen): Wieder-Aufbau einer gesunden Darmflora

  • Phase 4 (langfristig): Erhaltung und Prävention


Stress und psychische Gesundheit: Die Verbindung zwischen Psyche und Darm ist wissenschaftlich belegt. Chronischer Stress verschlechtert Reizdarm-Symptome erheblich. Bewährte Methoden sind:


  • Progressive Muskelentspannung

  • Atemtechniken (4-7-8-Atmung)

  • Meditation oder Achtsamkeitstraining

  • Moderate Bewegung im Freien


Ihr Weg zu mehr Lebensqualität: Reizdarm erfordert einen individuellen Behandlungsansatz. Was bei einem Menschen hilft, kann bei einem anderen wirkungslos sein. Wichtig ist Geduld und die Bereitschaft, verschiedene Methoden auszuprobieren.


Die meisten Menschen mit Reizdarm können bei konsequenter Behandlung eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität erreichen. Der Weg ist das Ziel – jeder kleine Fortschritt ist ein Erfolg.


Häufig gestellte Fragen zu Reizdarm & Bauchkrämpfe


Wie kann man Reizdarm auf natürliche Weise behandeln?


Die natürliche Reizdarm-Behandlung basiert auf einem mehrstufigen Ansatz. Zunächst sollten Sie Trigger-Lebensmittel identifizieren und meiden – oft sind das FODMAPs wie Zwiebeln, Knoblauch oder Hülsenfrüchte. Gleichzeitig ist Stressmanagement entscheidend: Atemübungen, Meditation und Vagusnerv-Training beruhigen die Darm-Hirn-Achse.


Eine gezielte Darmsanierung mit pflanzlichen antimikrobiellen Mitteln wie Oreganoöl oder Berberin kann Fehlbesiedlungen korrigieren. Der Darmaufbau erfolgt anschließend mit L-Glutamin zur Schleimhautheilung, Zink für die Regeneration und spezifischen Probiotika zur Wiederherstellung einer gesunden Darmflora.


Was sollte man auf keinen Fall essen bei Reizdarm?


Die zu meidenden Lebensmittel sind individuell verschieden, aber häufige Trigger sind: Hohe FODMAP-Lebensmittel wie Zwiebeln, Knoblauch, Weizen und viele Obstsorten. Gluten und Milchprodukte verstärken bei vielen Menschen die Beschwerden. Industriell verarbeitete Lebensmittel mit Zusatzstoffen, Zucker und minderwertigen Fetten belasten den Darm zusätzlich. Auch kohlensäurehaltige Getränke, übermäßiger Kaffeegenuss und Alkohol können die Symptome verschlimmern.


Welches Vitamin fehlt bei Reizdarm?


Bei Reizdarm gibt es nicht einen spezifischen Vitaminmangel, sondern häufig mehrere Defizite aufgrund von Malabsorption und chronischen Entzündungsprozessen. Besonders oft fehlen: Vitamin D für die Immunregulation und Darmbarriere, Vitamin B12 für die Nervenfunktion, Vitamin B1 (Thiamin) für die Energieproduktion und Folsäure für die Zellerneuerung. Zusätzlich sind die Mineralstoffe Magnesium, Zink und Eisen häufig erniedrigt.


Was ist das beste Mittel gegen Reizdarm?


Es gibt kein universell "bestes" Mittel gegen Reizdarm, da die Erkrankung hochindividuell ist. Die wirksamste Behandlung basiert auf dem spezifischen RDS-Subtyp, den persönlichen Triggern und den zugrundeliegenden Ursachen wie SIBO, Leaky Gut oder chronischem Stress. Immer erforderlich ist eine Kombinationstherapie. Für akute Bauchkrämpfe haben sich Pfefferminzöl-Kapseln (magensaftresistent) als sehr wirksam erwiesen.


Kann ein Heilpraktiker bei Reizdarm helfen?


Ja, definitiv. Ein auf Darmgesundheit spezialisierter Heilpraktiker kann eine zentrale Rolle in der Reizdarm-Behandlung spielen. Seine Stärken liegen in der ganzheitlichen Anamnese, der Ursachenforschung durch spezielle Tests (Stuhldiagnostik, SIBO-Tests), der Entwicklung individueller Ernährungspläne und dem Einsatz natürlicher Heilmittel. Er ergänzt die schulmedizinische Diagnostik ideal und übernimmt oft die langfristige Betreuung bei der Darmsanierung.


Welcher Arzt ist bei Reizdarmsyndrom am besten geeignet?


Ein informierter Gastroenterologe ist die erste Anlaufstelle für die notwendige Ausschlussdiagnostik und kann organische Erkrankungen sicher ausschließen. Für die ganzheitliche Ursachenforschung und nachhaltige Therapie ist oft eine Zusammenarbeit mit einem auf Darmgesundheit spezialisierten Heilpraktiker oder funktionellen Mediziner der Goldstandard. Diese Kombination ermöglicht sowohl moderne medizinische Sicherheit als auch individualisierte, ursachenorientierte Behandlung.


Was ist die beste natürliche Behandlung für das Reizdarmsyndrom?


Die beste natürliche Reizdarm-Behandlung folgt dem bewährten "4-R-Protokoll": Remove (Trigger entfernen durch angepasste Ernährung), Replace (Verdauung mit Enzymen unterstützen), Reinoculate (gesunde Darmbakterien wieder ansiedeln) und Repair (Darmschleimhaut mit L-Glutamin und anderen Mikronährstoffen heilen). Parallel ist Stressmanagement durch Entspannungsverfahren und Vagusnerv-Training essentiell. Die Behandlung sollte individuell angepasst und professionell begleitet werden.


Ist das Krebsrisiko bei Reizdarm erhöht?


Nein. Nach aktuellem wissenschaftlichen Kenntnisstand erhöht das Reizdarmsyndrom nicht das Risiko für Darmkrebs oder andere schwere organische Darmerkrankungen. RDS ist eine funktionelle Störung, die zwar die Lebensqualität stark beeinträchtigen kann, aber die Lebenserwartung nicht verkürzt. Dennoch sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wichtig, besonders wenn sich die Symptome plötzlich ändern oder neue Warnzeichen auftreten.


Wie kann ich selber eine Darmreinigung machen?


Eine sanfte Selbst-Darmreinigung beginnt mit einer 2-4-wöchigen Eliminationsdiät: Verzichten Sie auf Zucker, Gluten, Alkohol und Milchprodukte. Unterstützen Sie die natürliche Entgiftung mit Heilerde oder Flohsamenschalen, die Toxine binden und die Verdauung regulieren. Trinken Sie viel stilles Wasser und bevorzugen Sie leicht verdauliche, gekochte Speisen. Für eine tiefere Darmsanierung, besonders bei Verdacht auf SIBO oder andere komplexe Probleme, ist professionelle Begleitung durch einen erfahrenen Therapeuten ratsam.


Was darf man bei einer Darmsanierung nicht essen?


Während der aktiven Darmsanierung sollten Sie alle entzündungsfördernden und pathogene Keime "fütternden" Lebensmittel meiden: Zucker und schnelle Kohlenhydrate (Süßigkeiten, Weißmehl), Alkohol, Gluten, Kuhmilchprodukte und oft auch andere bekannte individuelle Trigger-Lebensmittel. Verarbeitete Lebensmittel mit Zusatzstoffen belasten den Regenerationsprozess zusätzlich. Die genauen Einschränkungen hängen vom gewählten Sanierungsprotokoll und Ihren individuellen Unverträglichkeiten ab.


Wie macht man eine Darmkur richtig?


Eine richtige Darmkur folgt dem bewährten 4-R-Prinzip und dauert typischerweise 3-6 Monate: 1. Entfernen Sie Reizfaktoren durch Ernährungsumstellung, 2. Unterstützen Sie die Verdauung mit Enzymen und ggf. Magensäure, 3. Reduzieren Sie schädliche Mikroben mit pflanzlichen Mitteln wie Oreganoöl, 4. Heilen Sie die Darmschleimhaut mit L-Glutamin und anderen Mikronährstoffen, 5. Siedeln Sie zum Schluss gezielt gute Bakterien mit Probiotika und Präbiotika an. Die richtige Reihenfolge ist entscheidend für den Erfolg.


Wann ist eine Darmkur sinnvoll?


Eine Darmkur ist sinnvoll bei allen chronischen Verdauungsbeschwerden wie Reizdarm, wiederkehrenden Blähungen, Verstopfung oder Durchfall. Aber auch bei Beschwerden außerhalb des Magen-Darm-Systems kann der Darm eine zentrale Rolle spielen: Hautprobleme wie Akne oder Ekzeme, unklare Nahrungsmittelunverträglichkeiten, chronische Müdigkeit, häufige Infekte und sogar Autoimmunerkrankungen können von einer systematischen Darmsanierung profitieren, da die Darmgesundheit alle Körpersysteme beeinflusst.


Was kann ich gegen Bauchkrämpfe tun?


Bei akuten Bauchkrämpfen: Legen Sie eine Wärmflasche auf den Bauch und massieren Sie sanft im Uhrzeigersinn. Fenchel-Anis-Kümmel-Tee wirkt krampflösend, ebenso Pfefferminzöl-Kapseln (magensaftresistent). Butylscopolamin aus der Apotheke löst Krämpfe schnell. Entspannungsatmung mit langem Ausatmen aktiviert den Vagusnerv und beruhigt den Darm.

Langfristig: Behandeln Sie die Ursachen wie SIBO oder chronischen Stress. Magnesium-Supplementierung kann die Krampfneigung deutlich reduzieren, da Magnesium die Muskulatur entspannt und über 300 Enzyme unterstützt.


Woher können plötzliche Bauchkrämpfe kommen?


Plötzliche Bauchkrämpfe entstehen durch starke, unkoordinierte Kontraktionen der Darmmuskulatur. Häufige Auslöser sind: Ein bestimmtes Trigger-Lebensmittel (FODMAPs, Gluten), große Gasansammlungen durch Fehlgärung, akuter Stress über die Darm-Hirn-Achse, oder bei Frauen hormonelle Schwankungen während Eisprung oder Menstruation. Auch Wetterumschwung oder Reisen können bei sensiblen Menschen Krämpfe auslösen.


Was wirkt entkrampfend auf den Bauch?


Natürliche Entkrampfungsmittel sind: Wärme (Wärmflasche, warmes Bad), ätherische Öle wie Pfefferminzöl, Kamille, Fenchel und Gänsefingerkraut als Tee oder Tropfen. Pharmazeutisch wirkt Butylscopolamin sehr zuverlässig. Auf nervaler Ebene entspannen Magnesium und Techniken zur Aktivierung des Parasympathikus wie tiefe Bauchatmung oder Progressive Muskelentspannung die gesamte Bauchregion und reduzieren die Krampfneigung nachhaltig.


Wie fühlt sich ein Darmkrampf an?


Ein Darmkrampf fühlt sich typischerweise wie ein plötzlicher, einschießender oder wellenartiger Schmerz im Bauchraum an – als würde sich etwas "zusammenziehen" oder "verkrampfen". Die Intensität kann von unangenehm bis unerträglich variieren. Oft wird der Bauch dabei hart und angespannt. Der Schmerz kann wandern und lässt charakteristischerweise nach, wenn Winde oder Stuhl abgehen. Manche beschreiben es wie "Messerstiche" oder ein "sich drehendes Gefühl" im Bauch.

Kommentare


bottom of page